Der Deutsch-Jemenitische Ingenieur-Verein (DJIV) hat die vierte Jahrestagung (DTM 2021) in dem 25. September 2021 im Mercure Hotel Frankfurt-Eschborn (Helfmann Park) erfolgreich organisiert. DTM 2021 konzentrierte sich darauf, sowohl Chancen als auch Herausforderungen zu identifizieren, um den Aufbau von Kapazitäten der jemenitischen Jugend zu stärken. Durch die Berücksichtigung der existierenden sowie neuen Bedürfnisse und Lücken im Bereich der Kapazitätsbildung fokussierte die DTM 2021 auf Erkennung von Programmen und Projekten, die entweder initiiert oder verbessert werden können, um die Türen für die jemenitische Jugendbeschäftigung zu öffnen.
Dr. Samih Al-Areqi – der Vorsitzende des Organisationsausschusses der DTM 2021 – eröffnete die Jahrestagung mit einer Begrüßungsrede, in der die anwesenden Gäste von Rednern und Vereinsmitgliedern aus verschiedenen deutschen Städten begrüßt wurden. Er deutete kurz in seiner Rede auf die Ziele der DTM 2021 an.
Danach gab der Vorsitzender der DJIV (Dr. Kamal Al-Bawani) einen kurzen Überblick über den Verein und dessen Vision und Mission der DJIV. Er bedankte sich bei den Rednern für die Annahme der DTM-Einladung und bei den Gästen für Ihre Teilnahme. Darüber hinaus hat er einen besonderen Dank für den Organisationsausschuss für die Organisation der DTM 2021 in Frankfurt ausgesprochen.
Das Programm der DTM 2021 umfasste verschiedene Vorträge und Diskussionen, die sich auf zwei Sitzungen mit dem Schwerpunkt erneuerbarer Energie sowie Mikrofinanzierung und soziales Unternehmertum verteilt sind.
Sitzung 1: Erneuerbare Energie
In dieser Sitzung hielt der Aymen Alkuraihi – Vizepräsident Finanzen, Siemens Energy Kuwait – einen Online-Vortrag mit dem Titel „Energy is the foundation for Yemen’s Rehabilitation“. In seinem Vortrag hat er einen allgemeinen Überblick über die Siemens Energie-Projekte im Nahen Osten sowie über aktuelle Herausforderungen im Energiesektor im Jemen früh und jetzt gegeben. Darüber hinaus hat er auf die Rolle von Siemens in Zusammenarbeit mit den benachbarten Ländern bei Verbesserung der Energie-Infrastruktur und Einführung von alternativen Energietechniken im Jemen gedeutet.
Es folgte diesem Vortrag einen zweiten Vortrag von Adnan Al-Akori – Senior Fellow, Energiezugangs- und Entwicklungsprogramm (EADP) – mit dem Titel „Electrifying off-grid Health Facilities with Decentralized Renewables in Yemen“. Er hat in seiner Präsentation darüber gesprochen, wie verschiedene Entscheidungsträger hybrid, nicht netzgekoppelte Energiesysteme nutzen zu können, um Gesundheitseinrichtungen zu elektrifizieren. Er stellte kurz die praktischen Lektionen aus dem Solarenergie-Programm vor dem Konflikt sowie erfolgreiche nationale Programme aus Entwicklungsländern vor.
Am Ende der Sitzung hat Wael Al-Qubati – Solar Energy Consultant, Ramboll Group A/S, Kassel, Germany – über die verheerenden Auswirkungen des Jemen-Kriegs auf die ohnehin schon vorhandene Infrastruktur und daraus resultierende Dezentralisierung der PV-Anlagen in verschiedenen (kleinen und mittleren) Größenordnungen gesprochen. Er hat auf die die zentralen Herausforderungen für die Verbreitung der PV-Systeme und auf die wichtige Rolle des Kapazitätsaufbaus für eine nachhaltige Entwicklung der jemenitischen Ingenieure in Jemen eingegangen.
Sitzung 2: Mikrofinanzierung & Soziales Unternehmertum
Diese Sitzung wurde von Abdulaziz Al-Mikhlafi – Generalsekretär der Arabischen Deutschen Industrie- und Handelskammer, Berlin, Deutschland – mit einem Vortrag mit dem Titel “Economic and Social Situation in Yemen” eröffnet. Er hat in seinem Vortrag auf die wirtschaftliche und soziale Lage von Jemen in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart eingegangen. Hierzu hat er die Herausforderungen, die Jemen seit Einbruch des Krieges begegnen, geschildert und wie allen jemenitischen Akteuren sowohl in privaten als auch öffentlichen Bereichen bei Identifizierung der wichtigsten Interessen zum Wiederaufbau von Jemen beitragen könnten.
Danach gab Shehab Zahda –Projektleiter des Medien-Entwicklungsprogramms der DW Akademie im Jemen, Kiel, Deutschland – einen Vortrag über “Yemeni Media Sector Funding Prospects”. Seine Rede konzentrierte sich auf die Bedeutung von Investitionen in neue Medien und neue Technologien als Grundlage für die Schaffung der Grundlage für die Entwicklung des jemenitischen Media-Ökosystems. Er hat in seiner Rede die Chancen und Perspektiven für Entwicklung, Frieden und Versöhnung durch den Fokus auf jemenitische Medienschaffende und Medienorganisationen diskutiert.
In dem letzten virtuellen Vortrag dieser Sitzung hat Sebastian Schlebusch – Projektleiter der GIZ Privatwirtschaft und Beschäftigungsförderung (PSEP) Jemen – über die aktuellen GIZ-Projekte im Bereich der Beschäftigungsförderung in Jemen sowie die Zusammenarbeit zwischen GIZ und DJIV berichtet.
Die DTM 2021 wurde mit einer Best-Thesis-Award-Sitzung abgeschlossen, in der die beste Abschlussarbeit von sieben eingereichten Abschlussarbeiten ausgezeichnet wurde. Der Gewinner in dieser DTM 2021 war Abdullah Al-Gharem – Masterabschluss in Power Engineering an der Technischen Universität München (TUM). Er erhielt eine Urkunde und einen Preis in Höhe von 500 Euro von der DJIV. Nach der Auszeichnung-Zeremonie präsentierte er kurz seine Abschlussarbeit.